Bild: Mike Fuchs, https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode


Rückblick auf den 2. Mapping OER Themenworkshop

Wie bereits im Anschluss an unseren ersten Workshop zum Thema Qualitätssicherung, möchten wir Ihnen in zwei Beiträgen einen Zwischenstand über bereits gewonnene Ergebnisse zum Themenschwerpunkt Qualifizierungsmodelle für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren präsentieren. Sie dürfen als Zwischenstand im Sinne eines offenen Dialogs verstanden werden. Weitere Beiträge zu diesem Themenschwerpunkt werden noch bis Mitte November an dieser Stelle veröffentlicht.

Als Auftakt zu unserem zweiten von insgesamt vier Schwerpunktthemen fand unser Workshop zum Thema „Qualifizierungsmodelle für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren“ Mitte Oktober in Berlin statt. Insgesamt nahmen 24 Akteure aus den vier Bildungsbereichen (Schule, Hochschule, Weiterbildung, Berufliche Bildung) sowie Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft teil. Sie widmeten sich den zentralen Fragen nach Bedürfnissen von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Zielgruppen und Inhalten von Qualifizierungsangeboten für OER.  Dabei war es uns wichtig, entsprechend des Multi-Stakeholder-Ansatzes, viele Sichtweisen einzubeziehen, um möglichst differenzierte Ergebnisse zum Thema zu erhalten. Damit einher geht auch der Anspruch, konkret und praxisnah zu arbeiten.

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Startpunkt des Workshops war ein Inputvortrag, der die bisherigen Erkenntnisse aus dem Projekt zum Themenschwerpunkt Qualifizierungsmodelle zusammenfasste und einen Blick in die vier Bildungsbereiche Schule, Hochschule, Berufliche Bildung und Weiterbildung warf. In der anschließenden Brainstormingphase sammelten die Teilnehmenden aus allen Bildungsbereichen übergreifend Stichpunkte zu den folgenden Leitfragen:

1. Was motiviert, sich zu qualifizieren? Was hält zurück?

2. Welche Kompetenzen müssen vermittelt werden?

3. Welche Qualifizierungsmodelle gibt es bereits?

Die Ergebnisse daraus wurden in verschiedenen Arbeitsphasen des Workshops immer wieder aufgegriffen.

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Im ersten Arbeitsschritt wurden Zielgruppen-Profile von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren von OER skizziert, mit dem Ziel, deren Motivation und Bedürfnisse genauer zu identifizieren. Zur Konkretisierung der Profile und damit auch zur Erfassung erster Ideen für mögliche Qualifizierungsmodelle arbeiteten die Teilnehmenden nach einer  bereichsübergreifenden Arbeitsphase innerhalb der vier Bildungsbereiche weiter. Am zweiten Workshop-Tag wurden die Ideen von den Gruppen zu konkreten Lösungsansätzen für die jeweiligen Bildungsbereiche ausgebarbeitet und entlang einer Aufwand-Zeit-Matrix “gemappt” und bewertet.

Die Arbeit in den bereichsspezifischen Kleingruppen erwies sich als besonders sinnvoll, da wir einen genauen Blick in die einzelnen Bildungsbereiche und die Bedürfnisse ihrer Akteurinnen und Akteuren gewannen. Zu beachtende Unterschiede und Spezifika wurden ebenso verdeutlicht wie ähnliche Bedürfnisse und potentielle Modelle.

Fuchs_OER_Oktober15_0365Es scheint zudem nahezuliegen, OER als Thema in der Fortbildung für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an bereits bestehende Qualifizierungsmodule anzudocken. Besonders Zielgruppen, die keine oder nur wenig Erfahrung mit OER haben, würde durch die Reduktion eines komplexen Sachverhaltes, wie es das Thema OER ist, ein leichterer Einstieg ermöglicht. Dies muss bei der Konzeption und Integration von OER in Qualifizierungsmodelle bedacht werden.

Gleichzeitig muss aber auch ein stärkeres Bewusstsein für OER und seinen gesellschaftlichen Mehrwert in allen Bildungsbereichen geschaffen werden und die Vernetzung der Akteure stärker ausgebaut werden, um Supportstrukturen aus- und aufzubauen. Die Verwendung des „Labels OER“ wurde auch in Frage gestellt, da dies eventuell an den Zielgruppen vorbeigeht.

“Wenn es ‚nur‘ um OER geht (solche Veranstaltungen gibt es jedoch meines Wissens sowieso kaum), nehmen vermutlich nur die Personen teil, die sich bereits dafür interessieren.”1

Als motivationsbeeinflussender Faktor stand ein weiteres Mal (wie auch bereits beim Themenschwerpunkt Qualitätssicherung) die Auffindbarkeit und Suche von freien Bildungsmaterialien im Zentrum.

Alle erarbeiteten Lösungsansätze aus den Bildungsbereichen Schule, Hochschule, Berufliche Bildung und Weiterbildung zum Themenschwerpunkt Qualifizierungsmodelle für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren werden wir zeitnah detailliert vorstellen.

Was denken Sie? Wie könnte eine mögliche Weiterqualifizierung zum Thema OER aufgebaut sein? Welche Voraussetzungen müssten dafür geschaffen werden? Teilen Sie uns Ihre Meinung im Kommentarfeld mit. Jede Beteiligung wird im Praxisrahmen, welcher im Februar 2016 veröffentlicht wird, berücksichtigt.

Beitragsbilder: Mike Fuchs, https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Fußnoten

  1. Anne Thillosen, Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen, Ist-Analyse zu freien Bildungsmaterialien (OER) , S.97

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