Projektinformationen

Mapping OER – Bildungsmaterialien gemeinsam gestalten ist ein elfmonatiges Projekt, das sich zum Ziel setzt, die Landschaft der freien Bildungsmaterialien in Deutschland zu kartografieren und Ansätze zu entwickeln, wie Open Educational Resources (OER) gestärkt werden können.

Diese Webseite soll der Diskussion dienen und einladen, die verschiedenen hier erscheinenden Beiträge zu kommentieren. Die Kommentare fließen als Anmerkungen und Anregungen in das Projekt und die Ergebnisse ein.

Warum dieses Projekt? (Lesen Sie mehr, indem Sie auf mehr anzeigen klicken.)

Das Thema Open Educational Resources ist in den vergangenen Jahren im bildungspolitischen Diskurs angekommen. Bildung soll geöffnet und die Vermittlung digitaler Kompetenzen in den vier Bildungsbereichen Schule, Hochschule, Weiterbildung und berufliche Bildung verbessert werden. Ob und wie zukünftig die Thematik von OER in den fachlichen und gesellschaftlichen Raum diffundiert, hängt stark von der Akzeptanz der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie von deren Fähigkeit ab, die komplexen Fragestellungen zwischen Lizenzierung und Kollaboration bzw. Partizipation in die eigenen professionellen Kontexte zu transferieren. Genau hier setzt das Projekt an:

„Mapping OER – Bildungsmaterialien gemeinsam gestalten“ fokussiert drei Zielstellungen

  1. Aufbau von Kapazitäten: Hier steht die Weiterentwicklung von Wissen und Fähigkeiten zu OER-bezogenen Fragestellungen und OER-fördernden Aktivitäten im Mittelpunkt – insbesondere die Aneignung von Fachwissen zu den Schwerpunktthemen im Projekt.
  2. Aufbau von Netzwerken: Während des Projektzeitraums sollen vielfältige Impulse für das Thema OER gesetzt werden. Über die offene und partizipative Projektstruktur können der Auf- und Ausbau von OER-Netzwerken zwischen Organisationen und/oder Personengruppen ausgebaut und erste kontinuierliche Kommunikationsstrukturen etabliert werden.
  3. Initialisierung von Innovationsprozessen: Ziel des Gesamtprojekts sind Innovationsimpulse. Neben konkreten Antworten auf die Praxisanforderungen der einzelnen Bildungsbereiche werden weiterführende Ansätze für die jeweiligen bildungsbereichsspezifischen Umsetzungsrahmen expliziert.

Um dies zu erreichen, werden innerhalb des Projekts Mapping OER verschiedene Instrumente genutzt. Zu Beginn wird analysiert, wie sich die aktuelle Situation von OER in den vier genannten Bildungsbereichen gestaltet. Damit bildet die Ist-Analyse die Grundlage zur Untersuchung der identifizierten Themenfelder. Als erstes widmen wir uns dem Thema Qualitätssicherung von OER (August – September 2015). Darauf aufbauend gehen wir der Frage nach wie Qualifizierungsmodelle zu OER aussehen können, bzw. was hierbei besonders wichtig ist (September – Oktober 2015). Darauf aufbauend werden wir uns mit Geschäftsmodellen rund um OER beschäftigen (Oktober – November 2015). Darüber kommen wir zum Schluss zu der zentralen Frage, wie es mit Rechtssicherheit und Lizenzierung bei OER weitergehen kann (November – Dezember 2015). Die Schwerpunktthemen werden in einer Reihe von Themenworkshops und ergänzenden Fachbeiträgen näher beleuchtet. Dazu werden pro Treffen Fachleute aus den vier Bildungsbereichen, Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Interessenverbänden und Initiativen eingeladen, die im Rahmen der Analysephase identifiziert wurden. Ergänzt werden die Fachkreise immer durch die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer von OER.

Das Ende dieser Arbeitsphase bildet eine Fachtagung im Januar 2016. Einerseits werden hier durch Plenarbeiträge und Dialogformate die Ergebnisse der Themenworkshops vorgestellt und diskutiert. So können auch neue Meinungen, unter anderem auch die Kommentare, die auf dieser Webseite hinterlassen werden, berücksichtigt und evaluiert werden. Zum anderen widmen sich die Fachleute der Synthese, Konkretisierung und Finalisierung der Inhalte, die im Februar 2016 in einen OER-Praxisrahmen einfließen. Damit bietet der Praxisrahmen kurz- und mittelfristig Anknüpfungspunkte und Handlungsempfehlungen für weitere Projekte und Initiativen, die OER in Deutschland substanziell voranbringen können.

Im Zentrum des gesamten Projekts steht der übergreifende Dialog und der Aufbau von Netzwerken. Das offene Vorgehen verbindet alle Arbeitsschwerpunkte des Projekts: Analyse, Themenworkshops, Fachtagung, die Kommentare dieser Webseite sowie übergreifende Ergebnissicherung und -transfer.

Alle Ergebnisse und Veröffentlichungen innerhalb des Projekts Mapping OER stehen unter freien Lizenzen, damit alle Inhalte einfach bearbeitet und weiterverbreitet werden können.

Mapping OER ist ein Projekt von Wikimedia Deutschland und wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

 

Hintergrundinformationen

 

Mapping OER – Bildungsmaterialien gemeinsam gestalten ist ein Projekt von Wikimedia Deutschland, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Wikimedia ist eine weltweite Bewegung. Die freie Enzyklopädie Wikipedia ist unser bekanntestes Projekt und eine der meistbesuchten Webseiten der Welt: Zehntausende Freiwillige sammeln, verbessern und teilen in Wikipedia jeden Tag ihr Wissen. Der gemeinnützige Verein Wikimedia Deutschland wurde 2004 gegründet und hat heute mehr als 20.000 Mitglieder. Wir treten für freien Zugang zu Wissen ein, über alle Lebensabschnitte, sozialen und politischen Hürden hinweg. Wikipedia ist bereits ein Erfolgsprojekt für lebenslanges Lernen. Um Chancengleichheit beim Zugang zu Wissen voranzutreiben, müssen wir jedoch über die Enzyklopädie hinaus denken.


Deswegen engagiert sich Wikimedia Deutschland seit 2013 systematisch für das Thema der freien Lehr- und Lernmaterialien, denn sie bedeuten neue Möglichkeiten für den freien Zugang zu Bildung. In den letzten Jahren hat es international erste Gehversuche mit OER gegeben, und auch in Deutschland widmeten sich einzelne Aktive oder Gruppen dem Thema. Was der entstehenden OER-Community in Deutschland jedoch lange Zeit fehlte, waren Möglichkeiten, sich persönlich auszutauschen und zu vernetzen. Mit diesem Ziel organisierte Wikimedia Deutschland 2013 in Berlin die erste deutsche OER-Konferenz unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission. Die Konferenz im Folgejahr hatte das Motto “Die Zukunft freier Bildungsmaterialien”. Damit wurde der Aspekt der Vernetzung bewusst um kritische Bestandsaufnahmen ergänzt. Auf der OER-Konferenz 2014 diskutierten Lehrende aus Schule und Wissenschaft, Verlagsvertretende, Gewerkschaften sowie Netzaktivisten mit offenem Visier über Erfahrungen, Potentiale, Perspektiven und Stolpersteine für OER in Deutschland. Die Agenda umfasste Bildungspolitik, Geschäftsmodelle und Einblicke in die Erfahrungen anderer Länder – auch politische Entscheidungsträger nahmen teil.

Das Projekt Mapping OER ermöglicht, den Weg zur Erkundung und Vermessung freier Lehr- und Lernmaterialien konsequent weiterzugehen. Grobe Orientierung im bildungspolitischen Deutschland ist mittlerweile gegeben, aber trotz erfolgreicher Konferenzen, vieler guter Initiativen und thematischer Plattformen ist das Thema für die Praxis noch nicht klar kartographiert.

Genau hier setzt Mapping OER an: Gestützt von einer dialogorientierten und partizipativen Herangehensweise bearbeiten Fachleute die aufgeworfenen Themen und erarbeiten Lösungsansätze und Perspektiven.
 

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Das Team

 

Katja Ullrich

Sarah Behrens

Valentin Münscher

Gwen Lesmeister

Elly Köpf

Christina Rupprecht

 

oer@wikimedia.de