Rückblick auf den 3. Themenworkshop im Projekt Mapping OER

Wie bereits im Anschluss an unsere Workshops zu den Themen Qualitätssicherung und Qualifizierungsmodelle für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, möchten wir Ihnen nun in zwei Beiträgen einen Zwischenstand über bereits gewonnene Ergebnisse zum Themenschwerpunkt Geschäftsmodelle präsentieren. Sie dürfen als Zwischenstand im Sinne eines offenen Dialogs verstanden werden.

Als Auftakt zu unserem dritten von insgesamt vier Schwerpunktthemen fand unser Workshop zum Thema Geschäftsmodelle für freie Lehr- und Lernmaterialien (Open Educational Resources, OER) Mitte November in Berlin statt.

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Dazu kamen 30 Akteurinnen und Akteure aus den vier Bildungsbereichen (Schule, berufliche Bildung, Hochschule und Weiterbildung), Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Interessenverbänden und Initiativen zusammen, um gemeinsam zentrale Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Umsetzung von Geschäftsmodellen für OER zu identifizieren. Ziel des Workshops war es, bestehende Rahmenbedingungen für Finanzierungsstrukturen und damit zentrale Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Umsetzung von Geschäftsmodellen für OER zu identifizieren.

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Startpunkt des Workshops war ein Inputvortrag, der die bisherigen Erkenntnisse aus dem Projekt zum Themenschwerpunkt Geschäftsmodelle zusammenfasste und einen Blick in die vier Bildungsbereiche Schule, Hochschule, berufliche Bildung und Weiterbildung warf.

In der anschließenden Brainstormingphase sammelten die Teilnehmenden aus allen Bildungsbereichen übergreifend Stichpunkte zu den folgenden Leitfragen:

  1. Chancen und Wünsche für OER – Was motiviert? Was wird gebraucht?
  2. Praxisbeispiele – Was gibt es bereits an Praxisbeispielen? Was ist gut daran?
  3. Hürden und Herausforderungen für OER – Was hält zurück?

Die Ergebnisse daraus wurden in verschiedenen Arbeitsphasen des Workshops immer wieder aufgegriffen.

Im ersten Arbeitsschritt wurden innerhalb der Bildungsbereiche Schule, Hochschule sowie berufliche Bildung und Weiterbildung Benutzergruppen für OER-Geschäftsmodelle identifiziert, um deren Motivation und Bedürfnisse besser zu verstehen. Zur Konkretisierung der Profile und damit auch zur Erfassung erster Ideen für mögliche Geschäftsmodelle arbeiteten die Teilnehmenden nach einer ersten Arbeitsphase in bildungsbereichsübergreifenden Gruppen weiter.

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Ausgehend von der Bedürfnisanalyse wurden so genannte Potentialfelder definiert. Potentialfelder sind aus den Bedürfnissen erarbeitete Oberthemen, aus denen Lösungsansätze, z. B. für Geschäftsmodelle für OER, entstehen können. Die Teilnehmenden entwickelten in einem ersten Schritt Potentialfelder für die Bildungsbereiche Schule (z. B. Individualisierte Lernprofile, OER-Produktion im Auftrag, Tools für OER, vernetzte Referatorien), Hochschule (z. B. Reputation der Hochschule, Aufwertung der Lehre, Medien und Lizenzberatung, Ressourcen-Erweiterung durch Kooperationen) sowie berufliche Bildung und Weiterbildung (z. B. Vernetzung zwischen Berufsschule und Betrieb, flexible Lernangebote, Individualisierung von Lernwegen, OER zur Lernmotivation).

Zur weiteren Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung der Potentialfelder zu konkreten Lösungsansätzen wurden diese abschließend zu sieben bereichsübergreifenden Feldern geclustert und zusammenfasst: (1) Individualisierung von Lernwegen, (2) Vernetzung von Lernbegleitenden, (3) Content-Produktion, (4) Aufklärung und Beratung, (5) OER als Reputationsmittel, (6) Open-Source-Geschäftsmodelle und (7) Qualität und Bewertung.

Mit einem inspirierenden Input-Vortrag von André Knörig, Mitbegründer der Open-Source-Plattform Fritzing, wurde der zweite Workshop-Tag eingeleitet. Im Anschluss wurden oben beschriebene Potentialfelder von den Teilnehmenden zu konkreten Lösungsansätzen für OER-Geschäftsmodelle ausgearbeitet und abschließend im Plenum bewertet. Die als zentral definierten Lösungsansätze werden wir in unserem nächsten Beitrag detailliert vorstellen.

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Alle Beiträge auf dieser Webseite können und sollen gern kommentiert werden. Ihre Ideen und Anregungen werden in das Projekts und den im Februar erscheinenden Praxisrahmen mit einfließen. Weitere Beiträge zum Themenschwerpunkt Geschäftsmodelle werden noch bis Anfang Dezember an dieser Stelle veröffentlicht. Die Bilder aus dem Workshop zum Thema Geschäftsmodelle können sie auch auf Wikimedia Commons finden.

Wir danken allen Projektbeteiligten für die intensive Arbeit an der Vertiefung des Themenschwerpunkts Geschäftsmodelle!

Im Dezember widmen wir uns unserem vierten und letzten Themenschwerpunkt Lizenzierung und Rechtssicherheit. Dazu wird es neben interessanten Fachbeiträgen auf unserer Webseite auch wieder einen Themenworkshop am 03./04.12.2015 in Berlin geben. Dazu suchen wir noch Menschen, die sich beteiligen möchten: Damit die Ergebnisse von Mapping OER viele Sichtweisen widerspiegeln können, freuen wir uns über Fachleute aus den Bildungsbereichen Hochschule, berufliche Bildung und Weiterbildung, die uns dabei unterstützen wollen, konkrete Lösungsansätze für OER in Deutschland zu sammeln. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, schreiben Sie uns eine Mail. Für entstehende Kosten im Rahmen Ihrer Beteiligung kommen wir selbstverständlich auf.

Viele Grüße,

Das Team von Mapping OER

Alle Fotos des Workshops: Ben Bernhard, https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode

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